von Rudolf Korf und Marion Balbach, Regie Rudolf Korf
Ursprünglich war dieses Stück für "70 Jahre Schönbarger Späldäl" im Jahr 2017 vorgesehen, musste jedoch aus gesundheitlichen Gründen ins Frühjahr 2018 verschoben werden.
Böse Machos behaupten - im Gegensatz zu Kennern -, dass Frauen die zweitschönste Erfindung des lieben Gottes - nach dem Mann - sind.
Der verarmte Frührentner Jonas Gnatzkowitz steht dazwischen, denn seine Frau Lilofee war zunächst ein Geschenk des Himmels für ihn. Doch als sie all seinen Besitz verspekuliert hatte und ihm auch noch die Heimstatt wegen ihrer Aktionen genommen werden sollte, hat sie sich dauerhaft in das Bett des
Ortspolizisten Udo Achtmann geflüchtet. So ein Umstand kann natürlich das Gesamturteil über die holde Weiblichkeit erheblich beeinflussen und die Einstellung zur Hexenverfolgung verändern.
Daran kann auch Udos Pflegekraft Lorchen, die ihn liebevoll umsorgt, nicht Wesentliches ändern, weil ausgerechnet Lilofees neuer Liebhaber von Amtswegen bei Jonas einen Räumungsbefehl vollstrecken soll. Der Konflikt eskaliert und auf beiden Seiten wird zu den Waffen gegriffen. Männliche Schwächen erkennend, will Lorchen Mackensack durch eine "Buddel Köm" Akzente zur Besinnung als Notwehr setzen. Da alle Beteiligten nicht wissen, dass gleichzeitig eine verdeckte Aktion durch die scheinbar unbeteiligte Person Andy Bruchhagen im Handlungsbereich die Bestrebungen kreuzt, werden sie überraschend mit einer lebenden Leiche konfrontiert. Solche Begegnungen tragen zumeist nicht zur Stärkung des Nervensystems bei und nicht nur das Kammerdasein von Jonas gerät aus den Fugen, sondern alle Akteure werden in ein absolutes Chaos gestürzt, das nur für den Zuschauer vergnüglich bleibt, aber bis zum Ende die Spannung in der Gaunerkomödie behält.
Neben der Bühnenleiterin Beate Eggert und dem regional bekannten Darsteller Hans-Joachim Moll präsentiert die Späldäl in ihrer 70. Jubiläumsspielzeit zwei neue Mitwirkende: Anne Ave aus Schönberg und Willi Mühlenberg in ihren ersten Rollen.
Welturaufführung am 3. Februar 2018 im Orpheum Schönberg.